Onlinenähkurs von Elle Puls zur Bluse Sydney

Immer wieder erzähle ich davon, dass ich Blusen nähen will. Die eine oder andere habe ich auch schon geschafft. Gelungen ist z.B. die Schöne Bluse von Nähkind, die "Haan" von Schnittquelle ist schön, aber gerade mit den Ärmeln bin ich nicht so richtig glücklich.

Der Online-Kurs

Ich brauchte also unbedingt mehr Anleitung. Da kam das Tutorial von Elle Puls und ihrer Bluse "Sydney" gerade recht. Und bevor Fragen aufkommen: ich habe den Kurs aus freien Stücken selbst gekauft, also nix Werbung ;-) Aber ich dachte, Ihr möchtet vielleicht auch wissen, ob sich der Kurs lohnt?

Den Kurs gibt es auf der Website von Elle Puls, ganz oben im Menü findet Ihr den direkt Link, dort gibt man seine Daten und seinen Zahlungswunsch ein. Ich habe für den Kurs den Einführungspreis von 14,90 Euro bezahlt, inzwischen kostet er 19,90 Euro und da ist auch schon das Schnittmuster enthalten.

Nach der Zahlung war ich zugegebener Maßen etwas irritiert, weil ich nicht verstanden habe, wie ich nun Zugang zum Kursinhalt bekomme. Irgendwie hatte ich gedacht, sofort eine E-Mail zu bekommen oder mir den Kurs irgendwo herunterladen zu können. Die E-Mail kam auch sofort, ist aber in meinem Spam-Ordner meines Mailanbieters gelandet. Bevor Ihr also lange wartet und (wie ich) nachfragen müsst: schaut erst mal dort nach!

Der Kurs besteht aus 9 Teilen und in jedem Teil gibt es zum Teil auch noch mehrere Videos! Ich habe mal überschlagen, das sind ungefähr 2,5h Videomaterial! Die Qualität der Videos ist sehr gut. Elke hat darauf geachtet, jeden Schritt genau zu erklären und es so zu zeigen, dass man es gut erkennen kann. Dafür hat sie ihre Bluse extra mit einem Kontrastgarn genäht - danke dafür! Der Ton ist gut, man kann Elke sehr gut verstehen.

Sehr sympathisch fand ich, das Elke nichts versteckt, wenn eine Naht nicht so sitzt, wie sie sollte, wird die Naht trotzdem gezeigt aber sie sagt dann auch mal "die sieht nicht gut aus, die trenne ich noch mal auf und mach sie noch einmal".

Ich hoffe, Elke wird weitere Videokurse für ihre Schnitte anbieten. Ich würde gern noch mehr lernen!

Das Schnittmuster

Die Bluse ist locker geschnitten mit einem V-Ausschnitt, der mit einem Beleg gearbeitet wird. Die Bluse enthält Taschenschnitte, die den Look etwas interessanter machen, wenn man einen weniger gemusterten Stoff verwendet.
Das Rückteil wird mit Passe und Kellerfalte genäht.
Die Ärmel können mit Manschette genäht werden.

Elkes Schnitte sind eher für die größere Frau gemacht. Daher empfehle ich, gut nachzumessen, ob man nicht ggf. kürzen will, wenn man nicht so groß ist.

Der Stoff

Bei dem Stoff handelt es sich um einen Crepe-Stoff, den ich auf dem Stoffmarkt letztes Jahr gekauft habe. An dem konnte ich nicht vorbei gehen, schließlich sind da Schwalben drauf! Ich weiß leider nicht, was für ein Material das ist, könnte Viskose sein, könnte aber auch Polyester sein. Der Stoff ist leicht dehnbar und rutschig.

Das Nähen

Ich habe hier wirklich richtig viel gelernt:
- Taschen mit Klappe
- V-Ausschnitt mit Beleg
- eine Passe, die so genäht wird, das man keine offenen Kanten sieht
- eine Manschette als Ärmelabschluss

Ich habe dieses Mal versucht, sehr exakt zu arbeiten. Das war nicht immer ganz einfach, der Stoff hat sich gern in alle möglichen Richtungen unter der Nadel weg bewegt. So habe ich diverse Nähte wieder aufgemacht, das hat sich dann für mich aber gelohnt.

Die Fakten

Der Schnitt: Bluse Sydney von Elle Pulse

Der Stoff: Crepe vom Stoffmarkt, Preis unbekannt

Anpassungen:
- vordere Länge etwas gekürzt und damit weniger kurvig gemacht
- Ärmel länge gekürzt
- nächstes Mal: eine Größe kleiner wählen

Fazit: 
Das Nähen hat enorm viel Spaß gemacht. Es ist einfach Klasse, wenn etwas perfekt zusammen passt und einfach funktioniert. Das ist keine Bluse, die man mal eben am Feierabend zusammen tackert. Man braucht etwas Zeit und Ruhe. Aber es lohnt sich!

Nächstes Mal würde ich wohl eine Größer kleiner nähen. Ich habe über den Sommer 15 kg abgenommen und ich glaube, ich bin noch nicht so richtig in meiner neuen Größe angekommen.

Gezeigt bei: Du für Dich am Donnerstag und Sew La La

Schwalben-Tunika Gloria von Milchmonster

Ich liebe ja Schwalbenmuster auf Stoffen. Mein Nelly-Hoodie ist aus einem Steppstoff mit Schwalben und jetzt ist es auch wieder kalt genug meinen College Sweater aus grünem Jersey zu tragen.

Als ich auf dem letzten Stoffmarkt im Frühjahr den wunderschönen dunkelblauen Viskose-Jersey mit Schwalben entdeckt habe, musst ich den natürlich mitnehmen. Lange wusste ich nicht, was ich draus machen sollte. Zum Ende des Sommers kam mir dann endlich die richtige Idee.

Das Schnittmuster

"Gloria" von Milchmonster liegt schon ewig auf meinem to sew-Stapel. Ich glaube, Steffi von Feierabendfrickeleien hat mich drauf gebraucht. Das Schnittmuster kann man als Kleid, als Tunika oder als Cardigan nähen. Der Schnitt ist wirklich sehr vielfältig.

Am Rücken sind Abnäher. Damit legt sich das Oberteil perfekt an.

Die Anleitung ist super beschrieben. Zu jedem Schritt gibt es wirklich gut gemachte Fotos. Ich bin ja sonst eher Fan von Zeichnungen, da man da in der Regel mehr erkennen kann. Hier sind die Fotos aber schön hell, das Garn hat genug Kontrast und man kann wirklich erkennen, was gemacht werden soll. Alle Varianten werden strukturiert erläutert.

Das Nähen

Der Stoff fühlte sich sehr glatt und rutschig an, daher hatte ich ordentlich Respekt vor dem Nähen. So schlimm war es dann aber doch nicht. Ordentlich stecken hilft ungemein. Die Ausschnittkante habe ich beim Versäubern mit dehnbarem Saumband versehen, damit es nicht ausleiern kann. Das hat super funktioniert.

Beim Raffen habe ich mich an die Vorgaben im Schnittmuster gehalten. Man muss halt nur daran denken, die Markierungen auf den Stoff zu übertragen... Da musste ich ein bisschen nacharbeiten.

Den Saum habe ich mit einem Zickzack genäht, da der Stoff zu dünn für die Zwillingsnadel war.

Die Fakten

Der Schnitt: Gloria von Milchmonster

Der Stoff: Viskose-Jersey vom Stoffmarkt. 1,2 Meter (12,50 Euro/Meter).

Anpassungen: keine

Fazit: Ich liebe dieses Shirt. Es ist so figurschmeichelnd und trägt sich dazu noch fantastisch. Ich werde definitiv weitere Stücke aus dem Schnitt nähen. Als nächstes ist ein Kleid geplant.

verlinkt bei Sewlala und Du für Dich am Donnerstag

Mr. Cool Cat - Sara von Pattydoo

Als ich den Stoff Mr. Cool Cat erstmals entdeckt habe, war sofort klar, dass ich den haben muss. Schließlich habe ich auch eine wunderhübsche graue Katze zu Hause.

Mir war eigentlich auch sofort klar, dass ich aus dem Panel eine Sara nähen möchte. Der Stoff ist von wunderbarer Qualität. Schön weich und etwas dicker. Die ersten Wäschen hat er super überstanden.

Den Schnitt habe ich ja schon einmal genäht, beim letzten Mal aus Double Gauze, also aus nicht dehnbarer Webware, diese Mals aus Jersey. Angepasst habe ich dafür nicht, das Modell aus Webware fand ich nämlich minimal zu eng, da sollte das hier genau passen.

Das Panel hatte gerade so die richtige Größe, so dass ich das Vorderteil mit Katze und das Rückteil aus dem gestreiften Stoff schneiden konnte. Bei einer Nummer größer hätte es vermutlich schon nicht mehr gereicht.

Das Nähen

Das Schnittmuster ist ja nun wirklich nicht kompliziert, es ging also sogar bei mir mal schnell. Den Halsausschnitt habe ich mit Bündchen genäht, das ist ein wenig eng am Hals, da würde ich nächstes Mal etwas mehr ausschneiden. Die Armausschnitte habe ich nach Inas Methode "auf die feine Art" versäubert.
Den Saum habe ich mit einem Zickzackstich genäht.

Die Fakten

Der Schnitt: Sara von pattydoo

Der Stoff: Panel Mr. Cool Cat von Frau Suvi, 1m. Es handelte sich um eine Vorbestellung, ob es den noch einmal gibt, weiß ich leider nicht.

Anpassungen: Saum mit Bündchen, nächstes Mal 1,5 cm tiefer ausschneiden.

Fazit: Ein tolles Sommershirt, das ich wirklich viel getragen habe und das definitiv noch einmal mit in den Sommerurlaub darf.

Shirt Träumerin von Nähkind

Hier war es ja lange sehr ruhig, die Sommerhitze hat mich von der Nähmaschine fern gehalten. Aber jetzt puste ich mal den Staub vom Blog und melde mich zurück.

Los geht es mit einem Shirt, dass ich für Nähkind probenähen durfte.

Susann hat vor einigen Woche dazu aufgerufen und ich habe mich sehr gefreut, dass ich dabei sein durfte! Den Schnitt hat sie uns Probenähern umsonst zur Verfügung gestellt.

Das Schnittmuster

Aus dem Schnittmuster kann man sowohl ein Shirt als auch ein Kleid nähen. Eine Besonderheit ist hier die Rüsche, die man oberhalb der Brust von Arm zu Arm einnäht, die das Shirt romantisch-verspielt wirken lässt.

Das Shirt ist ein wenig länger als meine üblichen Shirts. Ich war erst etwas skeptisch, ob mir das gefällt, aber ich finde, dass es sehr gut sitzt und die Länge schon fast ein wenig tunika-artig wirkt (zumindest, wenn man so eine breite Hüfte hat wie ich).

Außerdem sind im Rücken Abnäher vorgesehen, die das Shirt perfekt in der Taille anliegen lassen.

Wenn man ein Kleid nähen möchte, näht man das Rockteil ebenfalls gerüscht an.

Kleid und Shirt kann man so wie ich hier mit kurzen Ärmeln nähen. Es gibt aber auch Schnittteile für lange Ärmel.

Der Stoff

Ich habe einen Modal von Lillestoff vernäht, der von Raxn designt wurde. Den Stoff habe ich schon lange im Schrank liegen, weil ich nicht so recht wusste, wie er sich wohl verarbeiten lässt. Tatsächlich war das nicht ganz so einfach, weil das Muster nämlich nicht normal gedruckt ist, sondern irgendwie gummiert aufgetragen. Dadurch verhält sich der Stoff unter der Nähmaschine ungewöhnlich: der Stoff selbst ist recht flutschig, die Gummierung bremst aber gleichzeitig.

Das Nähen

Das Zusammensetzen der Stoffteile ist kein Hexenwerk. Die Erläuterungen im eBook sind wie immer bei Nähkind auch super für Anfänger geeignet und sehr gut nachvollziehbar.

Trotzdem habe ich wieder einiges dazu gelernt:

Ich habe erstmals mit der Overlock gekräuselt. Dazu habe ich mir das Video zum Kräuseln von Anna einfach nähen angesehen. Das ist gar nicht schwer. Zu den Details mache ich noch einmal einen extra Beitrag, das würde sonst hier den Post sprengen.

Außerdem habe ich erstmal so einen Ausschnittgummi (nennt man den so?) genommen, um den Halsausschnitt zu versäubern. Man muss sehr gut aufpassen, dass die Stoffkante wirklich weit zwischen den beiden Gummihälften liegt. Der Stoff rutscht da schnell raus, daher habe ich viele Nadeln zum Feststecken verwendet. Und dann langsam nähen, damit die Naht wirklich in einem gleichmäßigen Abstand zur Kante verläuft. Das hat ganz gut geklappt, einmal musste ich neu ansetzen und an den Schulternähten bin ich etwas verrutscht, aber im großen und ganzen ging es für das erste Mal wirklich gut.
Mir gefällt das sehr gut, es sieht ordentlich aus und ist schnell gemacht.

Die Säume an den Ärmeln und am unteren Rand habe ich nur per Geradstich genäht, weil der Stoff so schwierig ist. Da die Säume locker sitzen, klappt das auch ganz gut.

Die Fakten

Der Schnitt: Shirt und Kleid Träumerin von Nähkind

Der Stoff: Modal Cilianto von Lillestoff für etwa 18 Euro/Meter (Tipp: den gibt es bei Dawanda momentan reduziert)

Anpassungen: Der Ausschnitt ist relativ weit, vor allem für eine Herbstversion würde ich den Ausschnitt etwas schmaler machen - ich friere doch so schnell

Fazit: Das Shirt sitzt toll, wie maßgeschneidert, wie der beste Grillmeister der Welt meinte ;-) Figurbetont, aber trotzdem locker an den richtigen Stellen.
Ein Kleid mit langen Ärmeln für den Herbst steht definitiv noch auf der to sew-Liste.

Kleid raffiniert-es von Frau Büntze

Vor kurzem hat Franziska mit ihrem Label Frau Büntze zum Designnähen für ihr Schnittmuster "raffiniert-es" aufgerufen. Ich habe mich beworben und durfte tatsächlich mitmachen. Dafür habe ich ihren Schnitt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen.

Der Stoff

Eigentlich war mir sofort klar, dass der Schnitt perfekt für meinen "Erdbeerstoff" ist, der schon seit einem Jahr bei mir rumliegt. In den hatte ich mich bei den Rotznasen & Zuckerschnuten verliebt. Ursprünglich sollte daraus ein Kleid nach einem Burda-Schnitt draus werden, aber der Schnitt braucht eher fließende Stoff und der Baumwolljersey wäre sicherlich nicht so geeignet gewesen. Die Bordüre braucht dann auch noch einen geraden Schnitt, bisher nähe ich ja lieber jegliche Art von Tellerröcken, das hätte nun auch wieder nicht funktioniert. Aber mit der Kleidvariante von "raffiniert-es" habe ich den perfekten Schnitt für den Stoff gefunden.

Für den Ausschnitt braucht man außerdem einen 8 cm breiten Streifen Webware. Das war schon kniffliger. Etwas passendes hatte ich nicht im Haus, aber bei idee ist die Auswahl ja groß. Auch wenn das Grün nicht perfekt zur Bordüre passt - die Richtung stimmt und immerhin hat der Stoff genauso  große weiße Punkte!

Der Schnitt

Der Schnitt lässt sich sowohl als Kleid als auch als Shirt nähen. Ebenso gibt es verschiedene Ärmellängen. Nahtzugaben sind noch nicht enthalten, aber die habe ich mir in bewährter Methode mit zwei zusammengeklebten Stiften gleich mit aufgezeichnet.

Das Nähen

Das eBook enthält ausführliche Erklärungen, denen ich sehr gut folgen konnte.
Generell ist der Schwierigkeitsgrad nicht sehr groß und auch für Anfänger gut machbar.

Gleich am Anfang wird der Ausschnittstreifen aus Webware angenäht, abgesteppt und umgeklappt. Das hat super funktioniert und auch die Knopflöcher waren kein Problem. In den Ausschnitt habe ich eine Jerseynudel gezogen. Dazu wird einfach ein 3cm breiter Streifen quer zum Fadenlauf geschnitten und so stark gedehnt, dass er sich einrollt. Das Raffen hat dann etwas gedauert, vor allem, bis die Raffung einigermaßen gleich verteilt war. Aber mit Geduld wird das was.

Lange habe ich überlegt, was ich mit dem Saum mache. Die Bordüre geht ziemlich weit bis an den Rand. Hätte ich die 2 cm Saum umgenäht, wäre die Naht schon auf der Bordüre und sicherlich nicht besonders schön - ganz davon abgesehen, dass ich kein passendes Gar in der Farbe hatte. Für einen Blindstichsaum war ich zu faul. Da fiel mir das Saumband von IKEA ein, was man ja einfach nur aufbügelt. Sicherlich nicht die hohe Nähkunst, aber hey, es hat super funktioniert, hält bisher und sieht auch noch gut aus.

Die Fakten:

Der Schnitt: Kleid und Shirt "raffiniert-es" von Frau Büntze

Der Stoff: Rotznasen & Zuckerschnuten
Dort gibt es den Stoff nicht mehr, aber ich habe ihn bei etsy gefunden.
Gebraucht habe ich etwa 1,5 m.

Anpassungen:

• Hüfte eine Nummer größer
• nächstes Mal muss noch eine Hohlkreuzanpassung vorgenommen werden
• eventuell den Ausschnitt 1 cm weniger tief

Fazit:

Ein schöner Schnitt für den Sommer, den ich mir gern noch als T-Shirt nähen möchte. Da darf dann der Ausschnitt auch nicht ganz so tief sein und vielleicht eher mit einem Gummi statt mit Jerseynudeln.

Der Beitrag nimmt bei Rums teil.

Männershirt Max in maritim

Ab und zu wird auch mal der beste Grillmeister der Welt benäht.

Zu Weihnachten hat er ein bequemes Langarmshirt bekommen.

Schnittmuster

Ausgewählt habe ich das Schnittmuster "Max" von Pattydoo. Da der beste Grillmeister der Welt die perfekte Figur hat, musste ich gar nichts anpassen.

Der Stoff

Den Stoff habe ich bei Nautistore bestellt. Ich liebe die maritimen Stoffe dort, die sich wunderbar kombinieren lassen. Es handelt sich um schön festen Sweat. Hier habe ich die breiten Blockstreifen mit den Ankern und dazu passenden dunkelblauen Stoff genommen.

Das Nähen

Eigentlich war das relativ einfach.

Den V-Ausschnitt habe ich nach der bereits bewährten Methode genäht. Als Bündchen habe ich auch den dunkelblauen Sweat genommen. Da muss man von der Länge ein bisschen gucken, damit es reicht - der Sweat dehnt sich ja nicht ganz so stark wie Bündchenstoff.

Die Tasche habe ich einfach aufgesetzt und nach der Anleitung von Pattydoo genäht.

Die größte Herausforderung war natürlich, die Streifen genau aufeinander zu setzen. Aber ich finde, es ist ziemlich gut geworden.

Die Säume sind einfach mit der Zwillingsnadel verarbeitet.

Der beste Grillmeister der Welt hat sich jedenfalls sehr über sein Geschenk gefreut und das Shirt schon oft getragen.

Stoffe kaufen in Paris

Wer mir auf Instagram folgt, hat vielleicht entdeckt, dass der beste Grillmeister der Welt und ich letzte Woche Paris erobert haben. Und klar, wer in die Stadt der Mode reist und selbst näht, informiert sich, ob man nicht das ein oder andere Stoffgeschäft besuchen sollte.

Dank des ausführlichen Artikels bei Tweet und Greet habe ich festgestellt, dass man als typischer Paris-Tourist quasi automatisch an mehreren großen Stoffläden vorbei kommt. Die liegen nämlich direkt am Fuß Sacré-Coeur in Montmartre. Und da wir auch noch einen Tag mit richtig schlechtem Wetter (Dauerregen bei 6 Grad!) erwischt haben, musste ich den besten Grillmeister der Welt auch nicht lange überreden, sich doch ein bisschen aufzuwärmen... in einem Stoffgeschäft....

Stoff kaufen in Paris am Fuß von Montmartre

Für alle, die es nun genau wissen wollen: ich habe Euch mal eine kleine Karte gezeichnet, wie Ihr die Stoffläden findet. Eigentlich sind sie nicht zu übersehen. Am besten nehmt Ihr die U-Bahn bis Anvers (Linie 2) und lauft den Touristen-Strömen hinterher. Die alle wollen zur wunderschönen weißen Kirche auf dem Hügel von Montmartre. Wenn Ihr unten an den Treppen hoch zu Sacré-Coeur steht, wendet Euch einfach nach rechts, die Straße "Place Saint-Pierre" runter und schon werdet Ihr die Auslagen mit Stoffen gar nicht übersehen können.

Ich möchte Euch drei Geschäfte empfehlen:
Tissues Reine
Adresse: 3-5 Place Saint-Pierre
Öffnungszeiten:
von Dienstags bis Samstags von 9:30 bis 18:30 Uhr, am Montag machen sie erst um 14:00 Uhr auf

Stoffauslagen bei Tissues Reine mit süßen kleinen Schneiderpuppen

Hier bekommt Ihr eigentlich schon alles, was das Herz begehrt, vor allem aber auch hochwertigere Stoffe, die man bei uns nicht so einfach und vor allem nicht in der Auswahl in Stoffläden bekommt: Seide in wirklich allen Farben, unglaublich viel Spitze, teure Anzugstoffe, zwei große Tische mit Liberty-Stoffen, Jeans, Kunstleder, aber auch normale Baumwollwebware, Viskose und in eher geringem Umfang Jerseys. Auf den Tischen mit den Stoffen stehen kleine Kleiderpuppen, die mit Bekleidung aus den dort angebotenen Stoffen angezogen sind - sehr süß!

Auf der zweiten Etage gibt Kurzwaren en gros und en masse - so viele Bänder, Knöpfe und sonstiges Zubehör bekommt man bei uns höchstens auf dem Stoffmarkt. Außerdem haben sie die großen Schnittmusterhersteller Vogue, Simplicity, McCalls - die leider aber nur am Bedientresen, nicht zum selbst drin rumwühlen.

Auf den oberen Etagen bekommt man dann Möbelstoffe und Gardinen.

Marche Saint Pierre - Dreyfus 
Adresse: 2 Rue Charles Nodier
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr

Ein bisschen kramiger bei Marche Saint Pierre - Dreyfus

Das Angebot ist ähnlich wie bei Tissues Reine, nicht ganz so viel hochwertige Stoffe, gerade auf der ersten Etage recht günstig und das Angebot ist nicht ganz so riesig (aber immer noch groß). Der Laden wirkte etwas verstaubter und hat wohl schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Auch hier waren auf den oberen Etagen eher Möbelstoffe und Gardinen, aber auch Frottee-Stoffe zu finden.

Zuletzt waren wir noch in einem reinem Kurzwaren-Laden:
Mercerie Saint-Pierre
Adresse: 6 Rue Charles Nodier
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10:00 bis 18:30 Uhr

In allen Läden sind die Stoffe auf Tischen ange

ordnet, sortiert nach der Stoffart, die auf Schildern über den Tischen steht. Da die Stoffbezeichnungen eher universell sind, kommt man auch klar, ohne französisch zu können. Zur Not nimmt man das Smartphone zur Hilfe, um herauszufinden, dass Soie Seide ist und dass es sich bei Coton um Baumwolle handelt, kann man sich ja denken.

In den Läden stehen sehr viel Verkäufer und Verkäuferinnen bereit, die einem die Stoffe großzügig vom Ballen schneiden. Die meisten sprechen ein wenig englisch, ansonsten hilft man sich mit Händen und Füßen weiter. Wenn ich mich recht entsinne, muss man mindestens 50 cm abnehmen. In der Regel wird der Stoff abgeschnitten und man bekommt dann einen handgeschriebenen Zettel, mit dem man dann zentral am Kassenkabuff zahlt.

alles was das Herz begehrt: links Seide in alle Farben des Regenbogens, rechts im Regal eine riesige Auswahl an Spitze

Ich fand das Stoffkauferlebnis sehr interessant und anders als die schicken und modernen Läden, die ich aus Berlin kenne. Die Läden waren alle wie aus der vergangen Zeit, mit Holzregalen und vielleicht ein bisschen angestaubt, die Verkäufer zum Teil mit Kitteln bekleidet. Und es war viel los, obwohl wir in der Woche da waren.

So richtig lohnt es sich, wenn man hochwertige Stoffe sucht, z.B. für ein Abendkleid oder gar ein Hochzeitskleid. Da ist die Auswahl viel größer als bei uns. Und ich hatte den Eindruck, es war nicht das übliche Hobbynäher-Publikum, sondern vielleicht eher gewerbliche Schneider, die wissen, was sie suchen. Wenn man eher auf der Suche nach günstigen Jerseys für die Kinder ist, wird man in diesen Läden weniger fündig.

Ich habe mir 3m von einem sehr leichten Baumwollcrepe gekauft sowie 2 m von einem Blusenstoff, ebenfalls aus reiner Baumwolle, allerdings mit fast seidiger Oberfläche. Für den Baumwollcrepe habe ich 8,90 Euro pro Meter bezahlt, für den Blusenstoff 13,90 Euro pro Meter. Insgesamt fand ich die Preise in Ordnung, es war eben von allem was dabei.

Mein Stofferwerb

In den Straßen drum herum gibt es noch einige weitere kleinere Läden, die zum Teil auch sehr günstig Stoffcoupons (also 3m-Stücke) für wenig Geld anbieten. Dort haben wir uns dann aber nicht weiter umgesehen.

Kauft Ihr auch gern Stoff, wenn Ihr im Urlaub seid? Erzählt mir gern mal, wo Ihr besondere Fundstücke mitgenommen habt.